Festplattenlöschung

Oft unterschätzt und nicht für möglich gehalten: Was man auf alten Datenträgern alles findet und wie Altgeräte zuverlässig entsorgt werden

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Überarbeiteter Artikel vom 24.11.2014 – Aufgrund fester Regelungen in der europäischen Datenschutzgrundverordnung zum Thema Löschkonzept und sicherer Vernichtung von Daten relevanter denn je:

Festplatten und SSDs werden heutzutage für allerhand Datenspeicher verwendet. Das private Foto-Archiv, Steuerunterlagen und ganze Firmengeheimnisse liegen auf den kleinen Datenträgern. Irgendwann werden diese ersetzt, sei es wegen technischen Fortschritts oder auch wegen geänderter Anforderungen an Größe, Geschwindigkeit oder Zuverlässigkeit.

Was tun mit den alten Festlpatten? Die Wertstoffhöfe nehmen diese zwar an, aber wie kann man sicher sein, dass sich auf dem Elektroschrott nicht doch noch sensible Daten befinden oder diese sicher löschen? Mit einfachen Mitteln: gar nicht.

Jeder weiß, dass das Löschen unter Windows nichts bringt wenn man den Papierkorb nicht leert. Aber auch nach dem Leeren des Papierkorbs sind die gelöschten Daten bildlich gesprochen nur von der Müllabfuhr abgeholt worden, aber eben noch nicht verbrannt. Man selbst hat jetzt keinen Einfluss mehr darauf, aber aus dem Müllwagen könnte man die Daten rekonstruieren solange noch niemand den Wagen geleert hat.

Um zu verstehen wieso das so ist muss man sich anschauen, wie Festplatten, SSD Datenträger oder auch andere Speichermedien funktionieren. Allen ist gemein, dass sie über viele, sehr viele Speicherbereiche verfügen, auf denen die einzelnen Bits und Bytes abgelegt werden. Diese Speicherzellen gehen irgendwann kaputt. Bei Festplatten ist es ein mechanischer, sich drehender Speicherkörper, bei SSDs sind es moderne Halbspeichermedien. Rein elektronisch sozusagen. Aber auch die funktionieren nur eine gewisse Anzahl von Schreib- und Lesezyklen.

Deshalb bauen die Hersteller raffinierte Fehlerkorrektur-Mechanismen ein, die einen Defekt sofort erkennen oder sogar vorhersehen und den betroffenen Speicherblock sperren, sodass man darauf nicht mehr zugreifen kann. Und zwar nicht nur auf der Ebene von Programmen oder beispielsweise dem Explorer von Windows selbst, sondern auch mit Linux Tools.

Genau das macht eine sichere Festplattenlöschung so schwierig. Um sicher zu gehen sollte man zunächst die Daten z. B. mittels DBAN Linux löschen, die Datenträger fachgerecht demontieren und die Speichermedien physikalisch zerstören. Die verbleibenden Teile sind fachgerecht zu entsorgen.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte gibt ausrangierte Datenträger grundsätzlich seinem IT Dienstleister. Dieser vernichtet die Daten fachmännisch und zuverlässig und kümmert sich um die umweltverträgliche Entsorgung der Restteile. Ebenso bestätigt er die sichere Datenvernichtung und händigt hierzu auf Anfrage ein Zertifikat aus.

Wir bieten Ihnen diese Leistung selbstverständlich ebenfalls für geringe Pauschalen an.

patrick.ruppelt